Kaum ein Thema beschäftigt die Eisenbahn-Branche derzeit mehr als das Inkrafttreten des 4. Eisenbahnpakets. Von daher konnte das Thema des diesjährigen Kolloquiums “Zulassung von Schienenfahrzeugen gemäß 4. Eisenbahnpaket der EU” nicht aktueller und treffender sein.
Zuerst referierte Dr. Ing. Klaus Hempelmann über den aktuellen Stand der Umsetzung. Schwerpunkt war dabei der generelle Zusammenhang des 4. Eisenbahnpaketes, seine Inhalte, seine Besonderheiten und was neu auf die Betreiber und Hersteller bei der zukünftigen Zulassung von Schienenfahrzeugen zukommt (und auch was gegenüber den Regelungen und Verfahren heute gleich bleibt).
Im Anschluss berichte Dipl.-Ing. Rolf Assenmacher über die Erfahrungen als Hersteller bei der Zulassung der neuen IC NG für die Niederländischen Eisenbahnen in der Übergangsphase zum 4. Eisenbahnpaket.
Nach der obligatorischen Kaffeepause mit viel Zeit zum gemeinsamen Austausch referierte Dipl.-Ing. Hinnerk Stradtmann über die dynamische Kompatibilität von Zügen und Brücken. Ein thematische Randgebiet für die meisten - und doch wichtig bei der Erlangung des Netzzugangs.
Zum Abschluss gab Dipl.-Ing. Jens Bertrand Einblicke in die Arbeit eines Dienstleisters für Test-, Probe- und Versuchsfahrten. Allein diese Unterscheidung nach Art der Fahrt ergibt schon den mehr oder weniger umfangreichen Aufwand zur Planung und Durchführung der Fahrt. Sehr anschaulich wurde, was zu beachten ist, welche Regeln eingehalten werden müssen, welche Beantragungs- und Planungs-Zeiträume zu beachten sind und wie der Ablauf aussieht.
Alles in allem wieder eine hoch interessante Veranstaltung, die nicht nur einen Einblick in die neuen Regelung gegeben hat, sondern auch aufgezeigt hat, das in der Branche noch große Verunsicherung herrscht, wie letztendlich einzelne Behörden und Betreiber mit den neuen Anforderungen umgehen.
Das was ist im Regulativ gesetzt, das wie damit umgehen und leben in dem neuen Regelwerk wird die Zukunft zeigen. Es bleibt spannend.